19.09.2024 | PRESSEMITTEILUNG
Mit Oktopus ran ans Wasser – Neues Bilderbuch für Kita-Kinder vorgestellt
Kreis Herford. Mit einem Strohhalm unter Wasser blubbern, ein Becher Wasser über Kopf und Schultern kippen oder mit dem Kopf ganz unter Wasser gehen, um Gegenstände zu suchen. Möglichkeiten, kleine Kinder im Alter von bis zu drei Jahren auf spielerische Art und Weise an Wasser zu gewöhnen, gibt es viele.
Acht verschiedene Varianten – etwa die sogenannte Wasserschlacht, der Bootsführerschein oder der warme Sommerregen – sind in einem neuen Bilderbuch des Kreissportbundes Herford dargestellt. Vorgemacht werden sie von einem Maskottchen, dem Oktopus.
Die Bilderbücher werden ab sofort allen U3-Kindern in den Kitas kostenlos zur Verfügung gestellt. Kreisdirektor Markus Altenhöner und Luka Rolfs vom Kreissportbund besuchten jüngst die Regenbogen-Kita in Spenge, um ein paar Bücher vorbeizubringen.
„Kleine Kinder sollten möglichst früh an Wasser gewöhnt werden. Das ist der erste Schritt im Prozess des Schwimmen-Lernens“, betont Luka Rolfs. Die Zahlen sind alarmierend: Laut der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) kann jedes zweite zehnjährige Kind in Deutschland nicht sicher schwimmen.
Die Gründe sind vielfältig: Viele Schwimmbäder in NRW waren und sind von Schließungen betroffen, Schwimmkurse sind ausgebucht und der Schwimmunterricht an den Schulen hat zum Teil überhaupt nicht stattfinden können.
Im Kreis Herford wird hier gegengesteuert. Unter anderem im Rahmen des Projektes „Kindergartenkinder lernen schwimmen!“, das der Kreissportbund gemeinsam mit der Bürgerstiftung der Sparkasse „Unser Herz schlägt hier“ umsetzt.
Ein Baustein ist das jüngst fertiggestellte Bilderbuch. „Ich bin Vater zweier kleiner Töchter. Für die beiden ist das Bilderbuch ganz sicher eine schöne Sache. Bei uns zu Hause probieren wir die Übungen auf jeden Fall aus“, so Kreisdirektor Markus Altenhöner.
Er weiß, wie wichtig Projekte sind, die die Schwimmfähigkeit kleiner Kinder fördern: „Während der Pandemie hat über längere Zeiträume praktisch keine Schwimmausbildung stattfinden können. Das merken wir jetzt deutlich. Die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, hat sich zuletzt verdoppelt“, so Altenhöner. Er ist Stiftungsvorstand der Stiftung „Zukunft im Wittekindskreis“, die die Projektstelle von Luka Rolfs zum Teil mitfinanziert.
Die Bücher sollen nun an alle Kitas verteilt werden, erklärt Rolfs: „Die Kitas können sich bei uns melden. Wir werden allerdings auch einen Aufruf starten und die Kitas kontaktieren“.
Designt wurden die Bücher von der Grafikerin Simone Elbracht. Die dargestellten Übungen wurden gemeinsam mit Claudia Kampe vom TV Elverdissen entwickelt.
Dass die erste Bücherübergabe in der Regenbogen-Kita in Spenge stattgefunden hat, ist kein Zufall:
Die Einrichtung zählt gemeinsam mit der Kita Sternenhimmel e.V. aus Hiddenhausen zu den Pilot-Kindertagesstätten des Projektes „Kindergartenkinder lernen schwimmen“. In beiden Kitas konnte ein Schwimmkurs organisiert werden, der im letzten Jahr gestartet ist. Die ersten Schwimmabzeichen konnten bereits erfolgreich absolviert werden.
„Grundsätzlich soll das Projekt niedrigschwellige Reize zur Wassergewöhnung von Kindern im letzten Kindergartenjahr setzen“, erläutert Luka Rolfs.
Mithilfe von Info-Veranstaltungen für Eltern, Erziehungsberechtigte und das pädagogische Fachpersonal soll frühzeitig für die Bedeutung des sicheren Schwimmens sensibilisiert werden. Darüber hinaus sieht das Projekt Aktionstage für die Kindergartenkinder vor. Es richtet sich an alle Kindertagesstätten und Kindergärten im Kreis Herford.