Kreis Herford. Kommt es zu einer Großeinsatzlage von Feuerwehr, Rettungsdienst und etwa dem Deutschen Roten Kreuz, bestimmen Löschfahrzeuge und Rettungswagen das Einsatzbild. Doch es gibt weitere Fahrzeuge und Gerätschaften, die zwar nicht in erster Reihe stehen, aber einen Einsatz überhaupt erst möglich machen.

„Wir sprechen hier von Kühlwagen, Koch- und Verpflegungsstationen oder auch Spülmobilen“, erklärt Wolfgang Koch, Vorsitzender des Kreisverbandes Herford-Land vom Deutschen Roten Kreuz (DRK).

Von diesen sogenannten Spülmobilen gibt es in ganz Nordrhein-Westfalen nur eine Handvoll Exemplare. Eines davon gehört dem DRK-Kreisverband Herford-Land. „Unser altes Mobil ist inzwischen über 30 Jahre alt und weist deutliche Altersspuren auf. Zudem entspricht die Spülmaschine nicht mehr dem heutigen Standard“, betont Frederik Lückemeier vom DRK. Es brauchte also ein neues Mobil.

An dieser Stelle half die Stiftung „Zukunft im Wittekindskreis“ aus: Sie förderte die Anschaffung des neuen Models mit insgesamt 64.000 Euro – knapp über 6.000 Euro übernahm das DRK selbst.

„Man darf die Relevanz eines solchen Spülmobiles nicht unterschätzen“, erläutert Landrat Jürgen Müller. Er ist Kuratoriumsvorsitzender der vom Kreis Herford gegründeten Stiftung „Zukunft im Wittekindskreis“.

„Bedingt durch verschiedene Faktoren werden die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst zunehmend komplizierter und dauern mitunter auch immer länger. Wir haben das bei uns im Kreis Herford zuletzt beim Hochwasser im Dezember 2023 erlebt. Hunderte Einsatzkräfte waren stunden- und tagelang im Einsatz. Sie alle mussten ausreichend verpflegt werden. Und damit so eine Verpflegung vernünftig von Statten gehen kann, braucht es große Spülkapazitäten, wie sie das Spülmobil liefert“, so Müller.

Rund 25 Teller plus Geschirr und Tassen können im Spülmobil in rund vier Minuten gespült werden. „Das sind Dimensionen, die übliche Spülmaschinen nicht leisten können“, weiß Frederik Lückemeier.

Doch nicht nur im Kreis Herford – auch über die Kreisgrenzen hinaus kommt das Spülmobil zum Einsatz. „Im Juli 2021 haben wir bei der Flutkatastrophe im Ahrtal mit unserem Spülmobil ausgeholfen“, so DRK-Vorsitzender Wolfgang Koch.

10 bis 15 Mal ist das Mobil kreisweit jedes Jahr im Einsatz – Tendenz steigend. Es wird dabei nicht nur für Einsatzzwecke bei Verpflegungseinsätzen genutzt. Auch Vereine oder Privatpersonen können sich das Mobil bei Bedarf mieten und nach entsprechender Einweisung auch selbst bedienen.

Sei es das Feuerwehrfest Südlengern, das Narzissenfest in Spenge oder auch das Stadtfest in Melle: Das Mobil kann dann zum Einsatz kommen, wenn große Mengen an Tellern, Tassen und Geschirr schnell gespült werden müssen. Und es ist besonders umweltfreundlich:

Denn es ermöglicht problemlos, bei größeren Veranstaltungen Mehrweggeschirr statt Einwegmaterialen zu benutzen. Das reduziert die Müllerzeugung ganz erheblich. „Dieser Nachhaltigkeits-Aspekt spielt eine immer größere Rolle. Nicht nur aufgrund zunehmender langer Einsätze erwarten wir einen Anstieg in der Nachfrage. Sondern auch, weil sich das Bewusstsein der Menschen in Sachen Nachhaltigkeit geändert hat“, so Frederik Lückemeier.

Wer das DRK-Spülmobil für eine Veranstaltung oder Ähnliches mieten möchte, kann sich beim Kreisverbandes des DRK Herford-Land erkundigen.

Info

Der DRK-Kreisverband Herford-Land e.V. ist Träger von sechs Kindertageseinrichtungen, vier Offenen Ganztagsschulen und fünf Randstundenbetreuungen. In der Kreisgeschäftsstelle werden unter anderem nahezu 600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie die Erste-Hilfe-Ausbildungen koordiniert.

Seit 1992 bietet der DRK-Kreisverband Herford-Land e.V. den Verleih eines Spülmobiles an.