02.09.2025 | PRESSEMITTEILUNG

Das Ziel im Blick – Stationäre Hospiz in Herford nimmt Formen an
Kreis Herford. „So ein Gebäude ist wie ein Oldtimer. Voller Überraschungen und mit einigen speziellen Anforderungen. Aber es macht wirklich viel Spaß, daran zu arbeiten und es umzugestalten“, erzählt Byron-Leigh Brown. Der Architekt in Diensten des Kreises Herford spricht über das fast 150 Jahre alte Gebäude „Unter den Linden 41“ in Herford, das bis Sommer 2024 noch Sitz der Tagesklinik der Kreiskliniken war. Seit deren Umzug in die Ravensberger Straße entsteht hier das erste Stationäre Hospiz im Kreis Herford.
„Ein Meilenstein für die Hospiz- und Palliativarbeit im Kreisgebiet“, wie Landrat Jürgen Müller betont.
Er führte gemeinsam mit Byron-Leigh Brown die Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung „Zukunft im Wittekindskreis“ durch das Gebäude Unter den Linden, in dem derzeit die Bauarbeiten auf Hochtouren laufen. Die vom Kreis Herford gegründete Stiftung finanziert – neben einem Zuschuss der Sparkasse Herford – die Baukosten für das stationäre Hospiz. Die Stiftung hat das Gebäude bereits im September 2021 erworben
Das Besondere: Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Es wird also gemäß denkmalpflegerischer Erlaubnis umgebaut und saniert. Das verlangsamt jedoch nicht den Baufortschritt. Im Gegenteil:
„Wir gehen davon aus, dass das Gebäude und somit auch das Hospiz im Sommer 2026 betriebsbereit sein werden“, schätzt Projektleiter Brown. Das liege auch an der guten Zusammenarbeit mit dem beauftragten Planungsbüro bzw. Generalplaner.
Neben den Arbeiten am Bestandsgebäude wird auch ein Anbau errichtet. Auf rund 2200 m² Bruttogeschossfläche entstehen so zehn Gästezimmer. Neben dem Eingang wird ein barrierefreier Aufzug angebaut. An die Rückseite des Bestandsgebäudes wird ein Flachdachgebäude mit Dachterrasse, Gästezimmern und Aufenthaltsbereichen angebaut.
Die Tiefbauarbeiten am Neubau sind bereits abgeschlossen, die Kellerwände sind betoniert. Der Altbau wurde entkernt, demnächst stehen die Arbeiten rund um Heizung, Sanitär und Elektro an. Parallel läuft die Sanierung der Außenfassade. Die Arbeiten am Dach sind bereits vollendet, ebenso sind schon die Fenster eingebaut.
Dass es so gut vorangeht, freut alle Beteiligten. Denn ein stationäres Hospiz, welches eine umfassende Pflege, Unterstützung und Begleitung bietet, gibt es im Kreis Herford bislang nicht. Ein solches Angebot kann jetzt entstehen, um allen Menschen, die eine hospizlich-palliative Betreuung benötigen, einen Zugang zu ermöglichen.
„Der Hospiz- und Palliativgedanke wird immer wichtiger. Sei es aus humanitärer Sicht und sei es auch mit Blick auf den demografischen Wandel. Deshalb ist allen Beteiligten dieses Hospiz ein ganz großes und wichtiges Anliegen“, betont Landrat Jürgen Müller, zugleich Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung „Zukunft im Wittekindskreis“.
Betreiber des Hospizes ist die Hospiz Herford gGmbH – eine gemeinnützige und gemeinsame Tochtergesellschaft des Diakonisches Werkes im Kirchenkreis Vlotho und des Kirchenkreises Herford.
Kerstin Hensel, Vorständin bei der Muttergesellschaft, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Vlotho, schaute sich die Baustelle ebenfalls an. „Ein Hospiz ist natürlich eine sehr spezielle Einrichtung. Aber wir haben uns als Hospiz gGmbH ganz bewusst dafür entschieden, ein solch wichtiges Angebot für Herford und Umgebung an den Start zu bringen“.
Auch bei der Hospiz Herford gGmbH laufen die Planungen auf Hochtouren: „Wir haben bereits Kooperationen bezüglich der hausärztlichen und der Notfallversorgung unserer Gäste geschlossen. Mitarbeitende suchen wir noch nicht aktiv, aber es kommen bereits Interessierte auf uns zu. Und zwar sowohl erfahrene als auch weniger erfahrene Kräfte“, erläutert Hensel. Die Hausleitungsstelle und die Position der Pflegedienstleitung sind erfreulicherweise bereits kompetent besetzt.
Hensel betont, dass das stationäre Hospiz kein Konkurrenzangebot zu den ambulanten hospizlichen Angeboten und Diensten sein soll: „Wir möchten eine ganz enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit ansteuern – ganz im Sinne der Menschen, die uns benötigen, um die letzte Zeit ihres Lebens so angenehm wie möglich zu verbringen“.
Das soll sich auch in der Inneneinrichtung widerspiegeln: „Wir möchten keine Krankenhaus-Atmosphäre erzeugen“, so Hensel. „Die Menschen leben hier. Es ist ihre letzte Station – und demensprechend werden wir es hier hell, gemütlich und wohnlich einrichten“.
Für das Hospiz werden übrigens weiterhin Spenden gesucht: „Ohne die finanzielle Unterstützung so vieler Menschen, denen die Hospizarbeit im Kreis Herford am Herzen liegt, wäre das alles nicht möglich. Wir freuen uns über jede einzelne Spende. Ich kann allen Willigen versichern: Das Geld wird für eine ganz wichtige Sache eingesetzt“.
Der Kreis Herford hat bereits im November 2023 innerhalb der Stiftung „Zukunft im Wittekindskreis“ einen Stiftungsfond eingerichtet, der die Hospiz- und Palliativversorgung im Kreis Herford stärken soll. Die Mittel werden sowohl für das geplante stationäre Hospiz als auch für das ambulante Angebot im Kreis Herford verwendet.
Ausreichend ist eine Überweisung an die Stiftung mit dem Verwendungszweck „Zuwendung – Stiftungsfonds ‚Hospiz- und Palliativversorgung im Kreis Herford“. Die IBAN: DE83 4945 0120 0000 0275 24 (Sparkasse Herford)
Spenden können aber auch direkt an das Hospiz überwiesen werden: IBAN DE9349450120000029090 bei der Sparkasse Herford.